Luk Dim Ban Kwun
Weng Tjun Langstock

Die Einführung der Die 6 1/2 Punkt Langstocktechniken brachte nicht nur eine Erweiterung der Kampfkunst, sondern auch eine tiefere Bedeutung in die Anwendung von Prinzipien und Konzepten. Besonders auffällig ist, dass die Langstock-Grundtechniken immer noch die traditionellen, „alten“ Stände und langen Arm-Positionen beinhalten, die sich deutlich von den engeren, kompakteren Stellungen des waffenlosen Weng Tjun unterscheiden. Diese besonderen Bewegungen sind notwendig, um die volle Reichweite des Langstocks auszunutzen und in einer realen Kampfsituation effektive Verteidigung und Angriffe auszuführen.
Trotz der Unterschiede in den Körperstellungen und Bewegungsabläufen zwischen den Langstocktechniken und dem waffenlosen Weng Tjun bleiben die grundlegenden Prinzipien und Konzepte unverändert. Im Weng Tjun geht es stets darum, effektiv, präzise und mit minimalem Aufwand zu kämpfen. Das Prinzip der Linienkontrolle sowie der Glaube daran, dass der Angriff die beste Verteidigung ist, zieht sich durch beide Formen – waffenlos und mit Langstock. Das bedeutet, dass der Weng Tjun-Praktizierende nicht nur in der Lage ist, sich zu verteidigen, sondern auch aktiv anzugreifen, sobald sich die Gelegenheit dazu bietet.
Auch wenn der Langstock in seiner Anwendung unterschiedliche Bewegungen erfordert – mit weit ausladenden Haltungen und langen Armbewegungen – bleibt der Essenz des Weng Tjun nichts verloren. Die Prinzipien der Zentrierung, schnellen Reaktion und sicheren Verteidigung finden auch im Umgang mit dem Langstock Anwendung. So wird der Langstock nicht nur als physisches Werkzeug verstanden, sondern auch als eine Erweiterung der eigenen Bewegungs- und Angriffsstrategien, die genauso auf Flinkheit und Intuition basieren wie die waffenlosen Techniken.